Welchen Schein brauche ich
Ein Bootsführerschein kann aus verkehrs-, versicherungs- und aus strafrechtlichen Gründen gebraucht werden. Lesen Sie hier, wann, warum und wo welcher Bootsführerschein benötigt wird. Erfahren Sie, warum Sie als Deutscher besser keinen ausländischen Bootsführerschein machen sollten. Lesen Sie auch, welche Möglichkeiten es gibt, einen Bootsführerschein zu erwerben und worauf dabei geachtet werden sollte?
Wann wird ein Bootsführerschein benötigt?
Wer in Deutschland ein Segel- oder Motorboot mit Verbrennungsmotor von mehr als 15 PS oder Elektromotor von mehr als 7,5 kW Dauerleistung führen möchte, benötigt einen amtlichen Sportbootführerschein. Wie der Name Sportbootführerschein schon sagt, liegt die Betonung auf führen. Wer unter Aufsicht eines Sportbootführerscheininhabers ein Motorboot fährt und dabei dessen Anweisungen befolgt, benötigt selbst keinen Bootsführerschein. Auf Binnenwasserstraßen muss die Person am Steuer mindestens 16 Jahre alt sein. An der Küste und auf See, wo ja viel mehr Platz ist, gibt es keine Altersgrenze.
Warum wird ein deutscher Sportbootführerschein benötigt?
Sportbootführerscheine sind in Deutschland und fast überall in Europa vorgeschrieben. Wichtig ist der Besitz eines Sportbootführerscheins aber nicht nur bei Verkehrskontrollen, sondern vor allem bei Unfällen. Wer ohne Bootsführerschein einen Unfall macht, verliert wegen grober Fahrlässigkeit seinen Versicherungsschutz – auch wenn der Unfall in einem Land passiert, in dem keine Bootsführerscheinpflicht besteht. Das ist beim Bootsführerschein nicht anders als beim Kfz-Führerschein. Bei Personenschäden, etwa wenn ein Schwimmer überfahren wird oder eine Person ertrinkt, muss jeder deutsche Bootsführer zudem mit einem Strafverfahren in Deutschland rechnen. Das hat besonders schwerwiegende Folgen, wenn der Bootsführer keinen amtlichen deutschen Bootsführerschein besitzt. Daran denken viele nicht, wenn sie ohne Bootsführerschein im Ausland fahren oder vielleicht im Ausland einen ausländischen Bootsführerschein (käuflich) erwerben. Ein deutscher Bootsführer benötigt – spätestens im Falle eines Unfalls – einen amtlichen deutschen Sportbootführerschein.
Welchen Bootsführerschein brauche ich?
Ihr erstes Ziel sollte der Sportbootführerschein See sein. Auf diesen Bootsführerschein baut alles Weitere auf. Hier erhalten Sie eine Grundausbildung in allen Fachgebieten des Bootssports. Sie können seit 2007 den Sportbootführerschein See online bei Rolf Dreyer erwerben.
Um auf oder an der See zu fahren, wird der Sportbootführerschein See benötigt. Weil dieser amtliche Führerschein das Internationale Zertifikat der Vereinten Nationen enthält, wird er weltweit anerkannt. Dabei ist er leichter und für weniger Geld zu erwerben als ein Mofa-Führerschein.
Zwar darf man mit dem Sportbootführerschein See weltweit fahren, aber nur auf Seegewässern, nicht auf Seen und Flüssen. Hierzu ist der Sportbootführerschein Binnen erforderlich. Auch den Sportbootführerschein Binnen macht man am besten online. Wichtig: Inhaber des Sportbootführerscheins See können den Binnenschein durch eine vereinfachte Ergänzungsprüfung machen. Es muss dann nur noch ein Fragebogen ausgefüllt werden. Das ist nicht schwer, weil man mit dem Wissen aus dem Sportbootführerschein See schon den größten Teil für den Binnenschein kennt. Wer hingegen noch keinen Sportbootführerschein See besitzt, muss für den Binnenschein etwa mit demselben finanziellen Aufwand rechnen wie für den Sportbootführerschein See.
Daher lautet die Devise: Zuerst den Seeschein machen und dann den Binnenschein gleich mitnehmen.
Wie lange dauert es, bis ich Sportbootführerschein See besitze?
Am schnellsten geht das natürlich mit dem Online-Kurs. Der Rekord zwischen dem ersten Einbuchen und dem Bootsführerschein in der Tasche liegt bei sieben Tagen. Den hat ein Hamburger geschafft, der keinerlei Vorkenntnisse besaß. Er stand unter Zeitdruck, weil er den Schein unbedingt im Urlaub haben wollte. Wer so schnell zum Ziel kommen möchte, muss nach dem Freischalten des Zugangs zuerst die Prüfung und die praktische Fahrausbildung buchen. Das geht im Online-Kurs schnell und einfach. Normalerweise schafft man den Sportbootführerschein See in vier Wochen. Wird zwischen den Lerneinheiten zu lange pausiert, so wird im Stress des Berufs- und Alltagslebens auch immer wieder viel vergessen.
Wie bekomme ich dann den Sportbootführerschein Binnen-Motor?
Dazu muss nur noch ein Fragebogen ausgefüllt werden. Den größten Teil des Stoffes kennen Sie schon aus dem Lehrgang zum Sportbootführerschein See. Binnen gibt es aber einige Besonderheiten und Abweichungen vom Sportbootführerschein See. Das ist keine große Sache, aber für manchen zu viel. Sie können ja selbst entscheiden. Machen Sie zuerst den Online-Kurs zum Sportbootführerschein See. Dann sehen Sie, ob noch mehr in Ihren Kopf passt, oder ob Sie jetzt erst mal diese Prüfung ablegen und danach mit dem Sportbootführerschein Binnen weitermachen. Ob Sie beide Fragebogen am selben Tag oder den zweiten Fragebogen (maximal 12 Monate) später ausfüllen – an den Kosten ändert sich dabei nichts. Melden Sie sich zu beiden Prüfungen am selben Tag an. Wenn Ihnen beide Prüfungen zu viel sein sollten, können Sie am Prüfungstag immer noch erklären, dass Sie die Binnenprüfung später machen.
Wie bekomme ich dann den Sportbootführerschein Binnen-Segel?
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: a) Mit dem Online-Kurs lernen Sie die Segeltheorie und legen auch die theoretische Segelprüfung (Zusatzfragebogen Segeln) ab. Anschließend machen Sie einen Segelkurs bei einer Segelschule, an dessen Ende die praktische Segelprüfung gemacht wird. Beachten Sie, dass dazwischen nicht mehr als 12 Monate verstreichen dürfen. Prüfungsteile, die länger als 12 Monate zurückliegen, sind verfallen. b) Sie erwerben den Seesegelschein, den Sportküstenschifferschein (SKS-Schein). Wer den Sportküstenschifferschein und den Sportbootführerschein Binnen-Motor besitzt, bekommt den Sportbootführerschein Binnen-Segel ohne Prüfung ausgestellt.
Was für Führerscheine gibt es überhaupt?
Heute gibt es nur noch amtliche Sportbootführerscheine. Das war früher anders. Bis Ende der 60er Jahre gab es ausschließlich Segelscheine des Deutschen Seglerverbandes (DSV). Im März 1967 wurde der erste amtliche Sportbootführerschein eingeführt und am 1. Oktober 1998 löste schließlich der Sportküstenschifferschein den letzten DSV-Schein ab. Alte DSV-Scheine können unter bestimmten Voraussetzungen in amtliche Scheine umgetauscht werden. Alle amtlichen Scheine enthalten das Internationale Zertifikat der UN.
Amtlicher Schein |
DSV-Schein |
|
12-sm-Zone |
R-Schein |
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12-sm-Zone |
BR-Schein |
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Europa |
BK-Schein |
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Weltweit |
C-Schein |
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Binnen |
A-Schein |
Der Sportbootführerschein See gilt nur für Maschinenfahrzeuge, der SKS-Schein auch für Segelyachten. Im deutschen Küstenmeer darf führerscheinfrei gesegelt werden; hier reicht der Sportbootführerschein See auch für Segelyachten aus. Deshalb wird vielfach behauptet, dass der Sportbootführerschein See auch zum Segeln berechtigt. Das gilt nicht in anderen Ländern. Fast alle Mittelmeerstaaten verlangen den SKS-Schein. Aber auch Versicherungen machen Ärger, wenn man einen Schaden mit einer Segelyacht meldet, aber nur den Sportbootführerschein See besitzt.
Was ist mit Funkzeugnissen?
Für jemand, der nur segeln oder Motorboot fahren will, schwer verständlich: Aber dieses Thema ist beinahe noch wichtiger als der Führerscheinerwerb. Heute im Zeitalter der grenzenlosen Kommunikation muss niemandem mehr klar gemacht werden, dass auf Schiffen und den meisten Booten ein Funkgerät ebenso selbstverständlich ist wie ein Handy an Land. Man denke nur an die Alarmierung im Notfall oder die Schiffslenkung, die – wie durch Fluglotsen – von Land aus erfolgt und bei der gelegentlich auch Yachten angesprochen werden müssen (gesetzliche Funkbenutzungspflicht auch für Sportboote).
Ein Funkgerät kostet nicht mehr als ein Handy und Funken ist kostenlos. Aber sobald ein Funkgerät an Bord ist, muss der Schiffsführer ein Funkzeugnis besitzen – völlig unabhängig davon, ob das Funkgerät benutzt wird. Denn 2005 sind Funkzeugnisse auch für die Sportschifffahrt zur gesetzlichen Pflicht geworden. Wer ohne Funkzeugnis ein Boot mit Funkgerät führt, kann hart bestraft werden. Funkrecht und auch die Funkzeugnispflicht sind international einheitlich. Auch Länder, die keine Führerscheinpflicht für Sportboote und Yachten kennen, reagieren bei funkrechtlichen Verstößen oftmals rigoros. Übrigens beginnen manche ihre Wassersportausbildung daher mit dem Funkzeugnis.
Als angehender Bootsführer sollte man immer auch das passende Funkzeugnis erwerben. In der Sportschifffahrt macht man zwei Funkzeugnisse. Wer kein Englisch spricht, muss sich auf das Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk UBI beschränken. Beim Seefunkzeugnis SRC gibt es eine kleine Englischprüfung (englische Prüfungsaufgaben).
Auf See ist das Funkgerät das wichtigste Hilfsmittel im Notfall. Aber auch schon bevor es zu einem Notfall kommt, wenn die Sicherheit eines Schiffes oder einer Person bedroht ist, muss eine Rettungsleitstelle über Funk informiert werden. Nur mit einem Funkgerät kann man eine direkte Verbindung zu anderen Schiffen und zu den einschlägigen Einrichtungen an Land (Küstenfunkstellen) herstellen. Ein Handy hilft da nicht weiter. Weil im Stress der genaue Schiffsort oftmals nicht nicht übermittelt werden kann, sind Funkgeräte an einen GPS-Navigator angeschlossen. Im Notfall muss dann nur noch die rote Alarmtaste gedrückt werden.
Auch auf Binnenschifffahrtsstraßen wird der gesamte Schiffsverkehr über Funk geregelt. Anders als ein LKW kann ein Schiff an einer Einmündung nicht warten und gucken, ob frei ist. Auch zum Schleusen, beim Überholen, beim Wechsel der Fahrwasserseite, beim Begegnen usw wird das Funkgerät eingesetzt. Daher haben alle Binnenschiffe mindestens zwei, oftmals drei oder vier Funkgeräte an Bord. Und Hilfe im Notfall wird binnen auch über Funk organisiert.
Kontakt
Rolf Dreyer
Mobil: 0160 – 840 4538
E-Mail: info@rolfdreyer.de